Hallo, ich fahre das A7 pro jetzt ca 1,5 Jahre mit Gesamt ca 800 km übers ganze Jahr.
Ich Fahre Rad seit über 50 Jahren und bin altersbedingt aufs Pedelec umgestiegen. Hab es mir etwas umgebaut: ergonomischer Lenker, stärker gepolsterter Sattel und eine 10x XT Schaltung, die von der Elektronik und dem Motor in allen Gängen unterstützt wird. Das war nicht sicher, ob es passt, vorher war ja eine 9x Kassette drauf.
Ich Fang mal mit den Kritikpunkten an:
Schaltung ist eine auslaufende 9 Gang von Shimano. Gab schon im Verkaufraum beim Probefahren Schaltprobleme (bin jahrzehntelang Deore LX gefahren), hat mir nicht gefallen. Lösung: Schaltungskomponenten austauschen.
- Schutzbleche vorn und hinten zu kurz. Vorn wirft es den Dreck auf die Rahmenfederung. Hinten fliegt nasser Matsch auf den Radlerrücken bis rauf auf den Helm. Abhilfe: Kunststoff-Verlängerungen fürs Schutzblech.
- Unterbrechung der Motorunterstützung beim Runterschaltung mit 2 sec zu lang - schalte ich auf einer Steigung runter, trete ich 2x ins Leere, bevor die Unterstützung wieder greift. Lösung: vor der Steigung schalten.
- Schiebehilfe braucht einige Sec bevor sie startet. Dann erst 2 km/h, danach recht schnell eine Steigerung auf 6 km/h. Im Gelände rutscht dann schnell der Daumen leicht von der Taste ab und prompt bleibt das A7 pro wieder stehen. Das nervt leider immer wieder, da meine Hände einfach zu klein sind, um in unebenen Gelände den Daumen fest auf der Schiebehilfetaste gedrückt zu halten und gleichzeitig zu schieben. Verbesserungsvorschlag: Taste zum Einrasten statt Dauerdrücken und Tempo auf 5 km/h reduzieren. Der Motor zieht neben dem Fahrrad auch mich die Steigung hoch, aber bei losem Untergrund dreht das Hinterrad auch schon mal durch.
Jetzt das Gute.
- Trotz des hohen Gewichts fährt sich das Rad einfach super. Untergrund ist echt fast egal: Kopfsteinpflaster, Buckelpiste, Schlaglöcher, Wald und Wiesenwege - egal. Fahrrad fährt einfach super und die Federung schluckt alles weg. Wenn man Bandscheibenprobleme hat oder aus anderen Gründen die harten Stöße im Rücken nicht mehr verträgt, ist dieses Rad eine Superlösung!
- Der Motorunterstützung macht das alles nichts aus, Fahrrad fährt einfach gleichmäßig weiter, da kann der Untergrund noch so buckelig sein. Wunderbares Fahrgefühl!
- Power. Ich fahre erste Unterstützungsstufe, wiege 67 kg und hab nach 72 km gerademal 1 Balken vom Akku verbraucht. Heißt, ich kann auch deutlich mehr als 80 km Tour mit einer Ladung fahren.
Nur bei Steigungen hab ich mal in die zweite Unterstützungsstufe geschaltet. Der Motor hat wirklich enorm Kraft und schiebt deutlich nach vorne.
- einstellbare Luftfederung an Gabel und Rahmen. Das ist wirklich genial. Ich kann die Reifen hart aufpumpen und hab trotzdem eine auf mein Gewicht angepasste Federung. Mit kleiner Pumpe (nicht teuer) kann man nach Bedarf nachjustieren.
Und noch ein Vorteil: Beim Einbremsen (also Tempo aufnehmen, dann fest zupacken und das Rad schnellst möglich zum Stehen bringen) schluckt die Gabelfederung die Masse. Beim normalen Trekkingrad führt eine heftige Bremsung dazu, dass der Fahrer im schlimmsten Fall über den Lenker fliegt und das Hinterrad ausbricht. Hier sinkt beim Bremsen das Rad einfach vorne in die Gabelfederung ein und aufgrund der breiten Reifen bleibt das Rad sicher in der Spur. Das ist richtig gut und trägt sehr zu einem sicheren Fahrgefühl bei. Plötzliches Bremsen führt bei diesem Rad nicht zum typischen „Alleinunfall“.
Und noch ein Tipp: nicht mit mehr als der ersten Unterstützungsstufe anfahren. Insbesondere auf Schotter 😁